Isabel Schayani gehört zu den markantesten Gesichtern des deutschen Journalismus. Sie steht für engagierte, faktenbasierte Berichterstattung – und für eine Haltung, die Mut, Empathie und moralische Klarheit vereint. Geboren am 26. Februar 1967 in Essen, ist sie das Kind einer deutsch-iranischen Familie. Ihr Vater kam in den 1950er-Jahren aus dem Iran nach Deutschland, ihre Mutter ist Deutsche. Diese doppelte kulturelle Prägung hat Isabel Schayani früh dafür sensibilisiert, Grenzen und Perspektiven zu hinterfragen – ein Motiv, das sich wie ein roter Faden durch ihre journalistische Arbeit zieht.
Schon als Jugendliche interessierte sie sich für Medien und gesellschaftliche Themen. Noch während der Schulzeit arbeitete sie beim WDR-Jugendradio „Riff“ und beim ZDF-Kinderprogramm „logo!“. Nach dem Abitur studierte sie in Bonn Islamwissenschaft, Neuere Geschichte und Völkerrecht – Fächer, die sie mit einem tiefen Verständnis für internationale Zusammenhänge und gesellschaftliche Dynamiken ausstatteten.
Karriere und journalistischer Werdegang
Nach ihrem Studium absolvierte Isabel Schayani ein Volontariat beim Westdeutschen Rundfunk (WDR). Sie arbeitete zunächst als Redakteurin beim ARD-Morgenmagazin, bevor sie 2005 zur Monitor-Redaktion wechselte, wo sie fast ein Jahrzehnt lang investigativ und analytisch über politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Themen berichtete.
Von 2014 bis 2015 war sie ARD-Korrespondentin in New York, wo sie über US-Politik, Migration und internationale Krisen berichtete. Nach ihrer Rückkehr übernahm sie die Leitung des Online-Formats WDRforyou, das in vier Sprachen (Deutsch, Arabisch, Englisch und Persisch) Nachrichten für Geflüchtete und Migrant:innen anbietet. Dieses Projekt, das 2016 startete, gilt als innovatives Beispiel für inklusiven Journalismus im digitalen Zeitalter.
Heute ist Isabel Schayani nicht nur Leiterin von WDRforyou, sondern auch Moderatorin des ARD-Weltspiegels – einer der angesehensten politischen Auslandssendungen Deutschlands. Sie steht damit in einer Reihe mit anderen renommierten Journalistinnen wie Ute Brucker, Natalie Amiri oder Tessniem Kadiri, mit denen sie mehrfach zusammenarbeitete.
Themenschwerpunkte: Flucht, Migration und Integration
Kaum eine deutsche Journalistin hat sich in den letzten Jahren so intensiv mit den Themen Flucht und Migration beschäftigt wie Isabel Schayani. Ihre Berichte aus Flüchtlingslagern, Grenzregionen und Transitorten sind eindringlich und stets von einer Haltung getragen: Menschen nicht als Zahlen, sondern als Schicksale zu zeigen.
Ihre Beiträge bei WDRforyou und im Weltspiegel zeichnen sich durch eine seltene Kombination aus journalistischer Präzision und menschlicher Nähe aus. Schayani selbst sagte einmal:
„Bei uns laufen Geschichten gut, die auf Augenhöhe erzählt werden. Wir erklären Deutschland – und wir erklären, was hier geht und was nicht.“
Diese Haltung, kombiniert mit ihrer Fähigkeit, komplexe Themen klar und empathisch zu vermitteln, hat ihr hohe Anerkennung in der Medienwelt eingebracht.
Auszeichnungen und Anerkennung
Isabel Schayani hat für ihre journalistische Arbeit zahlreiche Preise erhalten, darunter:
- Deutscher Sozialpreis 2014 (Kategorie Fernsehen) für „Deutschlands neue Slums – Das Geschäft mit den Armutseinwanderern“.
- Hanns-Joachim-Friedrichs-Sonderpreis 2017, der Journalisten ehrt, die „ihre Distanz wahren, ohne ihre Haltung zu verlieren“.
- Grimme-Preis 2019 für ihre besondere journalistische Leistung und ihre Kommentare in den ARD-Tagesthemen.
Diese Auszeichnungen belegen ihren Einfluss als Stimme für Wahrheit, Ethik und Menschlichkeit im öffentlich-rechtlichen Rundfunk.
Isabel Schayani privat – Was ist bekannt?
Über ihr Privatleben ist nur wenig bekannt, was angesichts ihrer Professionalität und Zurückhaltung kaum überrascht. Sie schützt ihre Familie und ihr Privatleben konsequent vor der Öffentlichkeit.
Einige Blogs und Promi-Portale behaupten, sie sei „verheiratet und Mutter von drei Kindern“. Diese Angaben sind nicht offiziell bestätigt und stammen nicht aus seriösen journalistischen Quellen. Weder der WDR noch Isabel Schayani selbst haben je Angaben über ihren Partner, ihren Familienstand oder ihre Kinder öffentlich gemacht.
Diese Diskretion ist bezeichnend für ihren Charakter: Sie lässt ihre Arbeit für sich sprechen und vermeidet jede Form der Selbstinszenierung. In Interviews äußert sie sich fast ausschließlich zu gesellschaftlichen Fragen, nicht zu privaten Themen.
Ihr Fokus liegt auf ihrer Aufgabe als Journalistin – nicht als Person des Boulevards.
Isabel Schayani und ihre Kolleginnen: Ute Brucker, Natalie Amiri und Tessniem Kadiri
Im Laufe ihrer Karriere hat Isabel Schayani mit einer Reihe profilierter Journalistinnen der ARD zusammengearbeitet.
Ute Brucker, langjährige Moderatorin und Auslandskorrespondentin des Weltspiegels, teilt mit Schayani den Anspruch, internationale Themen nah am Menschen zu erzählen. Beide stehen für einen kritischen, reflektierten und wertorientierten Auslandsjournalismus.
Natalie Amiri, bekannt durch „Weltspiegel“ und ihre Berichte aus dem Iran, hat mehrfach betont, wie wichtig Kolleginnen wie Schayani sind, um westliche und östliche Perspektiven aufeinander zu beziehen. Beide Journalistinnen verbindet nicht nur die Herkunft aus deutsch-iranischen Familien, sondern auch der Mut, unbequeme Wahrheiten auszusprechen.
Tessniem Kadiri, eine jüngere Journalistin beim WDR, zählt zu jener Generation, die durch Projekte wie WDRforyou inspiriert wurden. Schayani fungiert für viele dieser Kolleginnen als Mentorin und Vorbild – eine Journalistin, die Haltung mit Offenheit verbindet.
Isabel Schayani jung & heute – Ein Leben für Aufklärung
Wer alte Aufnahmen von Isabel Schayani sieht, erkennt schnell: Ihr Stil und ihre Energie haben sich kaum verändert – aber ihr Themenfokus ist gereift. Schon „jung“ stand sie für journalistischen Idealismus, für Engagement und klare Worte. Heute, mit Mitte fünfzig, ist sie eine der erfahrensten Stimmen im deutschen Fernsehen, deren Sendungen und Kommentare regelmäßig hohe Resonanz erzeugen.
Sie ist eine Frau, die nicht laut werden muss, um gehört zu werden. Ihre Stärke liegt in der ruhigen, klaren Sprache, die Emotion und Sachlichkeit vereint.
Alter, Herkunft und Haltung
Isabel Schayani wurde 1967 geboren und ist somit 58 Jahre alt (Stand 2025). Sie beschreibt sich selbst als „deutsch und iranisch zugleich“ – eine Identität, die ihr Verständnis von Kultur, Migration und Medien tief prägt.
Ihre journalistische Haltung lässt sich in einem Satz zusammenfassen:
„Menschen erzählen, nicht über sie reden.“
Damit steht sie für einen Journalismus, der Brücken schlägt – zwischen Kulturen, Generationen und Perspektiven.
Einfluss und Vermächtnis
In einer Zeit, in der Medienkritik lauter wird und Desinformation zunimmt, verkörpert Isabel Schayani eine selten gewordene journalistische Integrität. Ihr Wirken hat wesentlich dazu beigetragen, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk Migrationsthemen differenzierter und menschlicher betrachtet.
Sie ist nicht nur Journalistin, sondern auch Vermittlerin – zwischen Mehrheitsgesellschaft und Minderheiten, zwischen Politik und Lebensrealität. Ihr Werk zeigt, dass Journalismus nicht nur berichten, sondern verbinden kann.
Schlussgedanken – Eine Ikone des aufrechten Journalismus
Isabel Schayani ist keine Person des Glamours, keine Influencerin, keine Selbstdarstellerin. Sie ist eine Ikone des seriösen, verantwortungsvollen Journalismus – eine Frau, die zeigt, dass Glaubwürdigkeit und Menschlichkeit sich nicht ausschließen, sondern gegenseitig bedingen.
Ihr beruflicher Weg vom Essener Jugendradio bis zum ARD-Weltspiegel ist beispielhaft für eine Generation von Journalist:innen, die Haltung zeigen, ohne moralisch zu predigen. Sie ist das Gesicht eines Journalismus, der erklärt, statt zu urteilen – und der Empathie mit journalistischer Strenge verbindet.
In Zeiten der Polarisierung und Schnellschüsse steht Isabel Schayani für das, was vielen Medien fehlt: Tiefe, Geduld und der Mut, zuzuhören.
Dieser Artikel wurde recherchiert und verfasst für Ikonisch Welt – dem Blog für inspirierende Persönlichkeiten, Kultur und gesellschaftlichen Wandel.
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