Wenn in Berlin über Politik berichtet wird, fallen viele große Namen aus der Hauptstadtpresse – einer davon ist längst Anna Engelke. Sie ist seit Jahrzehnten eine der prägenden Stimmen im politischen Journalismus der ARD, eine Frau, die hinter den Kulissen genauso souverän agiert wie vor der Kamera. Seit 2024 leitet sie die ARD-Gemeinschaftsredaktion Radio im Hauptstadtstudio und moderiert zudem das traditionsreiche Polit-Format „Bericht aus Berlin“. Doch wer ist diese Frau eigentlich, deren Name plötzlich so oft fällt? Was hat sie geprägt? Und wie steht es um ihr Privatleben, ihre Herkunft, ihre Ehe – und die vielgestellte Frage, ob sie mit Anke Engelke verwandt ist?
Dieses Porträt taucht tief ein: in ihr Leben, ihre Karriere, ihre Themen – und in das, was man abseits der Kameras über sie weiß.
Kindheit in Westfalen: Die frühen Jahre der Anna Engelke
Geboren wurde Anna Engelke 1969 in Unna und wuchs in Dortmund-Bövinghausen auf – einer Gegend, die stark vom Ruhrgebiet geprägt ist: Bodenständig, direkt, mit viel Herz, aber ohne Schnickschnack. Eigenschaften, die auch später in ihrer journalistischen Arbeit wiedererkennbar werden.
Nach der Schule zog es sie früh in die Welt hinaus. Ein prägendes Kapitel war ihr Schüleraustauschjahr 1986/87 in New Jersey (USA). Diese Zeit gilt als wichtiger Baustein für ihr späteres Verständnis für internationale Politik – und sollte Jahre später ihre Arbeit als ARD-Korrespondentin in Washington maßgeblich beeinflussen.
Zurück in Deutschland machte sie am Dortmunder Bert-Brecht-Gymnasium ihr Abitur. Anschließend studierte sie Betriebswirtschaftslehre an der Berufsakademie Mannheim und absolvierte parallel eine Ausbildung bei Siemens Nixdorf. Was ungewöhnlich klingt – BWL als Einstieg in den Journalismus – entwickelte sich bei ihr zu einem Vorteil: Sie bringt bis heute einen ausgeprägten analytischen Blick und ein tiefes Verständnis für wirtschaftliche und organisatorische Zusammenhänge mit.
Der Weg zu ARD & NDR: Eine Karriere mit Zielstrebigkeit
Der journalistische Einstieg kam Anfang der 1990er bei der Westfalenpost in Menden. Es folgte der Wechsel zum WDR in Dortmund – eine Art Heimatbasis vieler späterer Mediengrößen. Ihre tatsächliche „journalistische Heimat“ wurde aber schon bald der Norddeutsche Rundfunk (NDR). Dort absolvierte sie ihr Volontariat und arbeitete anschließend im Parlamentsbüro in Bonn.
Mit dem Regierungsumzug nach Berlin kam auch für Anna Engelke der berufliche Wechsel in die Hauptstadt: Als Korrespondentin im ARD-Hauptstadtstudio berichtete sie ab 2000 über Bundespolitik – eine Position, die sie schon früh in die erste Reihe des politischen Journalismus katapultierte.
Washington – Ein zweites Zuhause in der Weltpolitik
Von 2007 bis 2012 arbeitete Engelke als ARD-Hörfunkkorrespondentin in Washington, D.C.. Diese Jahre prägten sie zutiefst. Sie berichtete über eine der aufregendsten Epochen der jüngeren US-Geschichte:
– die Präsidentschaft von George W. Bush
– der Wahlkampf Barack Obamas
– die gesellschaftlichen und politischen Brüche in Amerika
Gemeinsam mit ihrem späteren Ehemann Jörg Thadeusz veröffentlichte sie das Buch „Die Vereinigten Zutaten von Amerika“, in dem sie Geschichten über die Menschen hinter dem politischen Spektakel erzählten. Ihr Blick auf die USA ist weniger spektakelgetrieben, sondern von Empathie und Neugier geprägt – ein Markenzeichen ihrer journalistischen Haltung.
Im Zentrum der Macht: Sprecherin des Bundespräsidenten
Ein einschneidender Schritt in ihrer Karriere war ihre Berufung zur Sprecherin des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier im Jahr 2017. Fünf Jahre lang, bis 2022, begleitete sie den Bundespräsidenten auf Staatsbesuchen, leitete die Kommunikation und war eine der wichtigsten Schnittstellen zwischen Schloss Bellevue und der Öffentlichkeit.
Ihre Rolle brachte Anerkennung, aber auch Diskussionen: Ist der Wechsel von der Politik-PR zurück in den politischen Journalismus problematisch? Die Frage tauchte in Medienberichten immer wieder auf, doch Engelke selbst hält sich dazu professionell zurück. Fest steht: Kaum eine politische Journalistin kennt die Abläufe in der deutschen Staatsspitze so gut wie sie – ein Erfahrungsschatz, den man ihren Beiträgen bis heute anmerkt.
Eine besonders eindrucksvolle Episode aus dieser Zeit: Sie begleitete Steinmeier zur bewegenden und international vielbeachteten Rede in Yad Vashem im Jahr 2020.
Rückkehr zur ARD – und Aufstieg an die Spitze
Nach ihrer Tätigkeit in Bellevue kehrte sie 2022 zur ARD zurück. Lange dauerte es nicht, bis sie wieder eine Schlüsselrolle übernahm: 2024 wurde sie Leiterin der Gemeinschaftsredaktion Radio im ARD-Hauptstadtstudio – eine Position mit enormem Einfluss.
Als Verantwortliche für die bundespolitische Radioberichterstattung prägt sie den Ton, die Themen und die Tiefe, mit der das öffentlich-rechtliche Radio Politik für Millionen Hörer:innen erklärt. Zusätzlich moderiert sie „Bericht aus Berlin“, eines der wichtigsten politischen TV-Formate Deutschlands. Auch die ARD-Sommerinterviews, die regelmäßig Schlagzeilen produzieren, gehören zu ihrem Aufgabenbereich.
Engelke gilt als sachlich, vorbereitet und schlagfertig – eine Journalistin, die unangenehme Fragen nicht meidet, aber immer respektvoll bleibt. Diese Mischung macht sie für viele Politiker:innen gleichermaßen herausfordernd wie geschätzt.
Privatleben: Ehe, Herkunft – und was öffentlich nicht bekannt ist
Ehemann: Anna Engelke & Jörg Thadeusz
Seit 2011 ist Anna Engelke mit dem Journalisten, Moderator und Autor Jörg Thadeusz verheiratet. Beide stammen aus dem Ruhrgebiet, was ihnen eine ähnliche Mentalität verleiht: klar, direkt, humorvoll. Ihr gemeinsames Auftreten wirkt stets partnerschaftlich und respektvoll.
Sie traten gemeinsam bei Medienevents auf, wie dem Bundespresseball oder größeren Talkshow-Veranstaltungen – allerdings ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Ihre gemeinsame Leidenschaft für Politik, Gesellschaft und die USA verbindet sie auch beruflich.
Geschwister: Was ist über die Familie bekannt?
Über Geschwister von Anna Engelke ist in den öffentlich zugänglichen Quellen nichts Konkretes bekannt. Weder biografische Berichte noch Interviews oder ARD-Profile erwähnen Geschwister, weder Namen noch Berufe.
Für ein journalistisch korrektes Porträt gilt deshalb:
→ Es gibt keine bestätigten öffentlichen Informationen über ihre Geschwister – und man sollte keine Spekulationen anstellen.
Sind Anna Engelke und Anke Engelke verwandt?
Eine der häufigsten Suchanfragen lautet:
„Sind Anna Engelke und Anke Engelke verwandt?“
Und die klare Antwort lautet:
Nein.
Trotz gleichem Nachnamen und einer gewissen medialen Präsenz haben beide keinerlei familiäre Verbindung.
Diese Verwechslung entsteht oft zufällig – vermutlich, weil beide Frauen in der deutschen Öffentlichkeit präsent sind und der Nachname Engelke nicht extrem häufig, aber auch nicht ungewöhnlich ist.
Anna Engelke – zwischen Politik, Medien und Verantwortung
Was macht Anna Engelke zu einer der einflussreichsten Stimmen im politischen Journalismus?
- Unabhängigkeit und Professionalität
Sie steht für eine klare Trennung zwischen Meinung und Information – ein Wert, der immer rarer wird. - Großer politischer Erfahrungsschatz
Von Bonn über Berlin bis Washington – ihre Perspektive ist global und historisch. - Innere Ruhe und analytische Stärke
Wer sie interviewen sieht, merkt: Sie denkt erst, dann spricht sie. Kein Aktionismus, sondern Präzision. - Brücke zwischen Politik und Öffentlichkeit
In einer Zeit, in der politische Kommunikation immer komplizierter wird, schafft sie es, Zusammenhänge verständlich zu machen. - Eine Frau, die durch Kompetenz statt durch Inszenierung wirkt
Ihr Stil ist zurückhaltend, aber bestimmt. Für viele Zuschauer:innen wirkt sie dadurch glaubwürdig und verlässlich.
Fazit: Warum Anna Engelke heute wichtiger ist denn je
Die politische Welt ist komplexer denn je: internationale Konflikte, soziale Spannungen, digitale Desinformation, populistische Erzählungen. In diesem Umfeld braucht es Journalistinnen und Journalisten, die präzise, fair und kompetent berichten. Anna Engelke gehört zweifellos zu diesen Stimmen.
Sie kombiniert analytische Schärfe, internationale Erfahrung und ein tiefes Verständnis für politische Prozesse – und bleibt dabei dennoch nahbar, besonnen und klar. Ihr beruflicher Weg zeigt, dass politischer Journalismus weder laut noch reißerisch sein muss, um Wirkung zu entfalten.
Am Ende steht ein Porträt einer Frau, die im Zentrum der Macht arbeitet, ohne selbst im Mittelpunkt stehen zu wollen – und gerade dadurch zu den wichtigsten Journalistinnen ihrer Generation gehört.
Veröffentlicht auf deinem Blog: Ikonisch Welt.
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