Aino Laberenz
Aino Laberenz

Aino Laberenz – Von Schlingensiefs Witwe zur prägenden Kulturschaffenden

Der Name Aino Laberenz taucht in den letzten Jahren immer wieder in kulturellen, journalistischen und künstlerischen Zusammenhängen auf. Viele kennen sie vor allem als die Witwe des verstorbenen Theater- und Filmregisseurs Christoph Schlingensief, der 2010 mit nur 49 Jahren verstarb. Doch Aino Laberenz ist weit mehr als „nur“ Ehepartnerin einer schillernden Künstlerfigur. Sie hat sich als Kostüm- und Bühnenbildnerin, als Kuratorin, als Verwalterin eines außergewöhnlichen Nachlasses und als Leiterin des Operndorf Afrika in Burkina Faso einen festen Namen gemacht. In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf ihre Biografie, ihre Karriere, ihre persönlichen Beziehungen sowie auf die jüngsten Entwicklungen rund um Aino Laberenz im Jahr 2024 und 2025.

Frühe Jahre und Ausbildung

Geboren wurde Aino Laberenz am 27. Februar 1981 in Turku, Finnland. Ihre Kindheit verbrachte sie jedoch nicht in Skandinavien, sondern in Wetter an der Ruhr, einer Stadt in Nordrhein-Westfalen. Dort wuchs sie mit drei Brüdern auf. Ihr Vater war Lehrer, später Bürgermeister und schließlich Leiter eines Programmkinos – die Liebe zur Kultur und zu den Künsten war also gewissermaßen familiär vorgeprägt.

Laberenz studierte Kunstgeschichte und kam früh in Kontakt mit Theaterproduktionen. Bereits ab 2001/2002 begann sie als Assistentin im Bereich Kostüm und Bühne zu arbeiten, u. a. am Schauspielhaus Bochum. Diese ersten Jahre waren prägend und stellten die Weichen für ihre spätere Karriere als Bühnen- und Kostümbildnerin.

Karriere als Bühnen- und Kostümbildnerin

Schon früh zeigte sich ihr Talent für die Verbindung von visueller Ästhetik, Stoffen, Farben und Bühnenräumen. Laberenz arbeitete an verschiedenen renommierten Häusern wie dem Schauspielhaus Bochum, dem Theaterhaus Gessnerallee in Zürich, der Bayerischen Staatsoper oder dem Wiener Burgtheater.

In den 2000er Jahren begann auch ihre enge Zusammenarbeit mit Christoph Schlingensief, dem für seine radikalen, politischen und provozierenden Theaterarbeiten bekannten Regisseur. Sie war nicht nur seine kreative Partnerin, sondern bald auch seine Lebenspartnerin. Gemeinsam setzten sie Projekte um, die weit über das klassische Theater hinausgingen.

Ihre Arbeiten zeichneten sich durch Mut zum Experiment, einen starken Sinn für symbolische Ausdruckskraft und die Verknüpfung von Raum und Figur aus. Aino Laberenz beschränkte sich nie auf das bloße Handwerk, sondern verstand Bühne und Kostüm stets als integralen Bestandteil der Erzählung.

Die Ehe mit Christoph Schlingensief – Hochzeit und Verlust

Im Jahr 2009 heiratete Aino Laberenz den damals bereits schwer krebskranken Christoph Schlingensief. Die Hochzeit fand am 1. August 2009 in Berlin statt und war ein sehr persönliches Ereignis.

Doch das Glück der beiden währte nur kurz: Schlingensief verstarb am 21. August 2010 nach schwerer Krankheit. Damit war ihre Ehe nach nur gut einem Jahr durch den Tod beendet. Für Aino Laberenz war dieser Verlust eine Zäsur – persönlich, aber auch beruflich.

Anstatt sich jedoch zurückzuziehen, nahm sie die Verantwortung auf sich, das künstlerische und soziale Erbe ihres Mannes fortzuführen.

Operndorf Afrika – Ein Projekt mit Vision

Eines der größten Vermächtnisse von Schlingensief war die Idee des Operndorf Afrika in Burkina Faso. Dieses Projekt sollte ein Ort werden, an dem Kunst, Bildung und Gesundheit ineinandergreifen – ein utopisches Gesamtkunstwerk im Herzen Afrikas.

Nach Schlingensiefs Tod übernahm Aino Laberenz die Leitung:

  • Sie ist Geschäftsführerin der Festspielhaus Afrika gGmbH.
  • Sie fungiert als Vorsitzende der Stiftung Operndorf Afrika.
  • Sie trieb den Bau von Schule und Krankenstation voran, die inzwischen in Betrieb sind.

Durch unermüdliche Arbeit, Netzwerke in Politik und Kultur sowie zahlreiche Spendenaktionen gelang es Laberenz, das Projekt am Leben zu erhalten und international bekannt zu machen.

Aino Laberenz und ihre Rolle als Nachlassverwalterin

Neben dem Operndorf Afrika widmete sich Aino Laberenz auch der Aufarbeitung und Publikation des Werkes von Christoph Schlingensief. Sie kuratierte Ausstellungen, betreute Bücher und Editionen, organisierte Retrospektiven und arbeitete mit Institutionen wie dem KW Institute for Contemporary Art in Berlin oder dem MoMA PS1 in New York zusammen.

Unter anderem erschienen unter ihrer Mitwirkung:

  • „Ich weiß, ich war’s“ (2012)
  • „Kein falsches Wort jetzt. Gespräche“ (2020)

So sorgt sie bis heute dafür, dass Schlingensiefs künstlerische Ideen weiterleben und einem internationalen Publikum zugänglich bleiben.

Privatleben – Partner, Gerüchte und Realität

Die Öffentlichkeit interessiert sich immer wieder auch für das Privatleben von Aino Laberenz. Dabei kursieren verschiedene Namen und Gerüchte:

  • Christoph Schlingensief (Ehe 2009–2010): Offiziell und dokumentiert – ihr einziger Ehemann.
  • Holger Liebs: Nach Schlingensiefs Tod ist Aino Laberenz mit dem Kunstkritiker und Journalisten Holger Liebs liiert. Quellen bestätigen diese Partnerschaft.
  • Clemens Schick: Immer wieder tauchen in Suchanfragen Formulierungen wie „clemens schick aino laberenz paar“ oder „aino laberenz clemens schick“ auf. Fakt ist jedoch: Es gibt keine gesicherten Belege, dass die beiden je ein Paar waren. Vielmehr scheint es sich um eine Spekulation oder Internet-Gerüchte zu handeln.

Das verdeutlicht: Während Aino Laberenz in der Öffentlichkeit eine prominente Rolle spielt, wahrt sie privat größtenteils Zurückhaltung.

Aino Laberenz im Jahr 2024

Im Jahr 2024 war Aino Laberenz weiterhin aktiv in Kultur und Gesellschaft:

  • Sie arbeitete als Bühnen- und Kostümbildnerin an Produktionen in Deutschland und international.
  • Sie war an der Veröffentlichung neuer Film- und Theaterprojekte beteiligt.
  • Das Operndorf Afrika wurde weiterentwickelt, insbesondere durch Bildungs- und Kunstprogramme für junge Menschen.
  • In ihrer Filmografie taucht für 2024 der Beitrag „Die geschützten Männer“ auf.

Aino Laberenz 2025 – ein Ausblick

Für 2025 zeichnet sich ab, dass Aino Laberenz noch stärker im kuratorischen und organisatorischen Bereich auftreten wird. Während die ersten Jahre nach Schlingensiefs Tod vor allem vom Aufbau und der Sicherung seines Nachlasses geprägt waren, steht nun zunehmend ihre eigene künstlerische Handschrift im Fokus.

  • Neue Bühnenarbeiten werden erwartet, bei denen sie erneut sowohl Kostüme als auch Raumgestaltung übernimmt.
  • Ausstellungen zum Werk von Schlingensief und zur Arbeit des Operndorfes sind in Planung.
  • Auch ihr Engagement in kulturpolitischen Debatten dürfte zunehmen, da Themen wie Nachhaltigkeit, kulturelle Verantwortung und internationale Zusammenarbeit aktueller denn je sind.

Wer ist Aino Laberenz heute?

Zusammengefasst lässt sich sagen: Aino Laberenz ist eine Frau, die es geschafft hat, aus dem Schatten einer übergroßen Künstlerfigur herauszutreten, ohne dessen Werk zu vergessen. Sie verkörpert zugleich Treue zum Erbe von Christoph Schlingensief und eigene künstlerische Stärke.

Ihre Biografie ist eine Geschichte von Liebe, Verlust, Mut und Verantwortung. Sie zeigt, dass kulturelle Projekte wie das Operndorf Afrika auch nach dem Tod eines Visionärs weiterleben können – wenn Menschen wie Aino Laberenz sie mit Leidenschaft und Konsequenz tragen.

Fazit

Ob als Künstlerin, Witwe, Partnerin, Projektleiterin oder Kuratorin – Aino Laberenz bleibt eine faszinierende Figur im deutschsprachigen Kulturbereich. Sie zeigt, dass Kunst nicht endet, wenn ein einzelner Künstler geht. Vielmehr kann sie weitergetragen, transformiert und in neue Kontexte gestellt werden.

Und genau das ist es, was Aino Laberenz seit über einem Jahrzehnt mit Erfolg leistet.

Über Ikonisch Welt

Dieser Artikel wurde für den Blog Ikonisch Welt Biografien verfasst – eine Plattform, die sich spannenden Persönlichkeiten, ikonischen Geschichten und kulturellen Hintergründen widmet.

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